Stray im Test: Apokalypse Miau (2024)

Eine Katze wird von ihren Artgenossinnen und -genossen getrennt und findet sich plötzlich in einer von Robotern besiedelten Stadt wieder, die von einer Kuppel umgeben ist. Die Mieze freundet sich mit einer Drohne namens B12 an, die ebenfalls nach einer Möglichkeit zur Flucht sucht und die Sprache der Roboter übersetzen kann. Gemeinsam entschlüsseln sie die Geheimnisse der urbanen Welt und steigen Ebene um Ebene nach oben, um die Stadtmauern zu durchbrechen und nach draußen zu gelangen. Diese simple Story bildet das Grundgerüst des knuffigen Sci-Fi-Abenteuers Stray. Das Katzenabenteuer stammt vom französischen Entwicklerteam BlueTwelve Studio und gehört zu den am heißesten erwarteten Videospielen des Sommers, was wohl nicht zuletzt an der Drolligkeit seines pelzigen Protagonisten liegt.

Daher freut es uns, an dieser Stelle schon einmal das vielleicht wichtigste Detail bezüglich Stray (jetzt kaufen 29,99 € ) bestätigen zu können: Ja, die Katze ist verdammt niedlich, und ja, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mit ihr wirklich niedliche Dinge zu tun. Wer sich Stray in erster Linie auf den Wunschzettel gesetzt hat, um eine entspannte Zeit mit der charmanten Hauptfigur zu verbringen, sollte vor allem in den ersten Spielstunden voll auf seine Kosten kommen.

Nicht nur Aussehen und Bewegungen der Katze sind äußerst realitätsnah, auch ihr Verhalten wirkt authentisch katzenhaft. Auf Knopfdruck können wir beispielsweise Gegenstände von der Tischkante schieben, Möbelstücke als Kratzbaum missbrauchen, mit NPCs schmusen oder uns zu einem schläfrigen Knäuel zusammenrollen.

Meistens haben diese Aktionen gar keine wirkliche Funktion im Gameplay, trotzdem bereichern sie die Erfahrung ungemein und haben uns beim Spielen definitiv das ein oder andere "Awwwww"-Geräusch entlockt.Quelle: PC GamesStray im Test: Apokalypse Miau (1)

Süße Katze miez Cyberpunk

Stray ist allerdings nicht einfach eine Aneinanderreihung von entzückenden Momenten, sondern erzählt auch eine actionreiche Geschichte in einem dystopischen Cyberpunk-Universum. Frönen wir zu Beginn friedlich unserem Dasein als unbedarftes Kätzchen, werden wir im Laufe des Abenteuers in einen gesellschaftlichen Machtkampf hineingezogen.

Das Gameplay besteht in der ersten Hälfte noch größtenteils daraus, durch verlassene Gassen und Wohnungen zu streifen und dort Informationen zu sammeln, im hinteren Teil des Spiels stehen dann Sabotageaktionen, Gefangenenbefreiung und politischer Umsturz auf unserer Agenda.

Durch Schleichpassagen, Fetch-Quests und kleinere Rätsel kommt zwar Abwechslung ins Gameplay, der eigenwillige Zauber der ersten Hälfte geht bei den Missionen aber auch etwas verloren. Gerade weil diese Abschnitte immer weniger katzenspezifische Momente aufweisen und die Welt durch den Fokus auf einen geradlinigen Plot auch nicht mehr so faszinierend und geheimnisvoll wirkt.

Da es sich bei Stray um ein, mit rund sechs Stunden für den Hauptplot, recht kurzes Spiel handelt, kommt zumindest keine Langeweile auf. Optionale Nebenmissionen gibt es zwar, diese bestehen aber eigentlich nur daraus, gewisse Objekte einzusammeln. Wir können zum Beispiel Notenblätter für einen Musiker zusammentragen oder einem Fabrikarbeiter dabei helfen, seine Schlüssel zu finden.

Manche Orte oder Gegenstände können von B12 inspiziert werden, was die Erinnerungsfunktion der Drohne aktiviert und mehr Informationen zur Spielwelt freischaltet. Insgesamt 27 dieser Erinnerungen sind in den 12 Kapiteln des Spiels versteckt, von einem Open-World-Spiel ist Stray aber dann doch ein ganzes Stück entfernt.

Manche Stadtabschnitte sind etwas weitläufiger und werden mehr als einmal besucht, vor allem der letzte Spielabschnitt ist dann aber ziemlich klein und nicht mehr so reaktiv wie die vorherigen Kapitel, wodurch das Finale etwas abrupt und unbefriedigend wirkt.

Haben wir etwas übersehen, können wir allerdings nach Abschluss alle Kapitel bequem vom Hauptmenü aus beliebig wiederholen, ohne unseren Fortschritt zu verlieren. Das ist insofern ein wichtiges Feature, als es keine manuelle Speicherfunktion gibt und wir ab bestimmten Kontrollpunkten nicht mehr in vergangene Gebiete zurückkehren können.

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